Am 06.10.2025, hat sich die Obsidianklasse aufgemacht, die digitale Kunst von Miguel Chevalier in der Kunsthalle München zu erforschen. Ein paar fotografische Eindrücke möchten wir hier weitergeben sowie einen großen Dank an unsere Obsidians für ihr ruhiges und diszipliniertes Verhalten bei der Führung aussprechen.
Viele Räume mit organischen Mustern, die sich durch die Interaktion mit den Personen dynamisch verändern, wie Zellengewebe ineinander fließen, einmal monochrom oder vielfarbig wabernd, haben uns beeindruckt. Ein großer Teil der Ausstellung waren zufallsgesteuerte programmierte generative Projektionen, die sich permanent verändert haben. Chevalier will damit eine virtuelle digitale Welt darstellen.
Aber auch digital generierte und konstruierte Objekte wurden real hergestellt und ausgestellt. Hier sieht man den zweigesichtigen Januskopf aus der römischen My-thologie. Er besteht aus sehr vielen 10 mm hohen, 10 mm breiten und 10 mm hohen Würfeln, die in einem 10 mm Raster aneinander geklebt wurden. Ein Abbild des ca. 2000 Jahre alten römischen Gottes interpretiert in unserer digitalen Welt. (Für die Freaks: Es gibt aktuell von der Firma AutoCAD Programme um aus einem gescannten 3D-Objekt so ein „aufgerastertes“ Objekt zu berechnen, was dann sehr oft im 3D-Druck verwendet wird).
So viel visuelle Information macht müde. Unsere Schüler:innen haben per Kopfhöhrer den Worten unserer Führerin durch die Ausstellung zugehöhrt. Das war notwendig, da in fast jedem Raum eine ebenfalls generative Musik unterlegt wurde, welche wie-derum mit der Projektion gekoppelt war.
In diesem Raum (unten im Bild) „stört“ die vorbeigehende Person, in diesem Fall un-ser Leopold, die Projektion. Die weißen Vektoren weichen in real-time aus und die Computergrafik wandert die Person umschließend mit.
Wie wächst eine fiktive Pflanze, die es real nicht gibt? Mit 3D konstruierten fiktiven Pflanzen, welche mit 3D-Drucken real hergestellt wurden, visualisiert Chevalier den fiktiven Wachstumsprozess einer fiktiven Pflanze. Bemerkenswert ist, dass er Algo-rithmen abbildet, welche tatsächlich unseren biologischen Pflanzen zugrunde liegen. Sie wachsen als Fraktale, bzw. sind fraktale und selbstähnliche Strukturen. Dies wird auf die digitale Welt übertragen und real gemacht. Im letzten Raum werden in real-time Projektionen erzeugt, welche fiktive Pflanzen und Lebewesen sein könnten.
Diese Ausstellung verbindet die Informatik mit der Kunst und Natur und zeigt, was alles mit intelligenter Programmierung und einem künstlerischen Verständnis mög-lich ist. Das ist ein großes Verdienst von Miguel Chevalier. Das zeigen auch seine weltweiten Installationen. (siehe auch: https://www.miguel-chevalier.com/)
Diese Ausstellung ist auf jeden Fall sehr sehenswert und ich freue mich darüber, dass die Schulleitung und unsere Kunstlehrerin Waltraud dies möglich gemacht haben.
Liebe Grüße
Harald
 
                    
    





