Erdkinderplan – Erfahrungsschule des sozialen Lebens
Die Freude, das Selbstwertgefühl, sich von anderen anerkannt und geliebt zu wissen, sich nützlich und fähig zu fühlen, produktiv zu sein – das sind Faktoren von ungeheurer Bedeutung für die menschliche Seele. Schließlich bilden das Selbstwertgefühl und die Möglichkeit, an einer sozialen Organisation teilzuhaben, lebendige Kräfte. Derjenige, der sich seines Wertes bewusst ist, neigt zur Vereinigung, er stellt eine Kraft dar.
Der Erdkinderplan – von Maria Montessori auch als „Erfahrungsschule des sozialen Lebens“ bezeichnet – gibt den Schülern die Möglichkeit, in geschützten Räumen praktisch tätig zu werden, eigene Lebenserfahrungen zu machen und die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen und mit Erwachsenen in realen Lebenszusammenhängen zu erfahren.
Von „Erd“- oder „Landkindern“ spricht Montessori, weil sich die Schule dann auf dem Lande befindet und die Schüler zusammen mit Eltern und Lehrern ein Gasthaus, einen Laden zum Verkauf eigener Produkte oder auch eine Landwirtschaft betreiben, Obst und Gemüse anbauen, an der Verwaltung der Gesamteinrichtung teilnehmen und sowohl handwerkliche wie technische Arbeiten verrichten sollen. So wird eine Bildungseinrichtung geschaffen, durch die „die Entfaltung der Personalität der Jugendlichen“ mittels manueller und geistiger Tätigkeiten gefördert werden soll.