Jahrgangsübergreifender Unterricht

An unserer Schule sind die „Klassen“ altersgemischte Gruppen, in denen die Kinder und Jugendlichen leben und lernen – schließlich sind sie in der Gesellschaft ständig mit heterogenen Gruppen konfrontiert. Die Altersmischung ermöglicht vielschichtigere Lernprozesse. Jüngere Schüler lassen sich von älteren gerne unterstützen und inspirieren, sie stehen sich im Fühlen, Denken, Sprechen und in ihrer Vorstellungsweise näher als Erwachsene. Ältere Schüler werden zu „Lehrenden“. Sie sind so gefordert, ihr eigenes Wissen zu analysieren und umzustrukturieren, um es vermitteln zu können und vertiefen mit diesem Vorgang ihr bestehendes Wissen auf ganz besondere Weise. Sie gehören als Tutoren zum Schulalltag und fungieren als Vorbilder. In altersgemischten Gruppen finden Kinder und Jugendliche auch leichter einen Weg, soziale Konflikte selbst zu lösen, ohne Hilfe der Erwachsenen. Die Kooperation der Kinder und Jugendlichen untereinander schafft geschützte Räume, um soziale Verhaltensweisen einzuüben und auszubilden wie Toleranz, Respekt für die Arbeit anderer, Rücksichtnahme, Harmonie und Disziplin, aber auch ganz explizit die Fähigkeit, Lösungen auszuhandeln und für seine Meinung einzustehen.

Wie funktioniert jahrgangsübergreifender Unterricht?

An unserer Schule arbeiten die Kinder in jahrgangsübergreifenden Klassen. Die Klassenzusammensetzung verändert sich je nach Altersprofil der Kinder. So stellen wir sicher, dass wir den Bedürfnissen aller optimal gerecht werden.

Durch das gemischte Zusammenleben im Schulalltag entsteht ein natürliches soziales Umfeld, das einer Fixierung von Rollen entgegenwirkt. Die jüngeren Schüler lassen sich gerne etwas von den älteren Schülern in der Gruppe erklären, beobachten sie und lernen bereits weiterführende Materialien und Arbeitsweisen kennen. Die älteren Schüler intensivieren ihr Wissen, indem sie jüngeren etwas erklären. Sie ordnen und strukturieren Inhalte neu; Unklarheiten beim Erklären fördern ihre Fähigkeit, Sachverhalte neu zu überdenken und dem Gegenüber gerecht zu formulieren. So lernen die Schüler aktiv miteinander und entwickeln eine hohe soziale Kompetenz. Konkurrenzverhalten wird abgebaut und die Schüler entwickeln ein hohes Verantwortungsgefühl füreinander.