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Dieses Schuljahr haben wir das Projekt „la mia Merenda“ in Zusammenarbeit mit der Schule Scuola Primaria Bressanone durchgeführt.
Zusammen mit der Kollegin der Partnerschule sind die Etappen des Projektverlaufes festgemacht worden: die zwei Schulen haben regelmäßig die jeweiligen Aufträge erledigt und dem Schulpartner zugesandt. Die Kinder haben jederzeit mit Freude und Neugier mitgemacht. Besonders lustig fanden sie das Etappen-Interview, dass mit den Großeltern geführt werden musste. Die Aufgabe bestand darin die Großeltern zu befragen, welche Brotzeit sie in ihrer eigenen Schulzeit mitgenommen, bzw. mitbekommen haben. Außerdem konnten die Schüler die Großeltern in die Schule einladen und gemeinsam vor der Gruppe erzählen und zeigen, wie die eigene Brotzeit in der Vergangenheit aussah. Wir haben eine interkulturelle Erfahrung machen können, da uns eine türkische Oma in der Schule besucht hat und die Kinder ihre Brotzeit von damals hat kosten lassen. Die Kinder waren zudem von den alten schwarz-weiß Fotos sehr beeindruckt und haben die Leckereien genossen.
Ein wichtiger Hohepunkt des Projektes ist das Treffen in Mai gewesen. Die Montessori Kinder aus Unterschleissheim sind nach Brixen gefahren, um ein paar Tage mit der Partnerschule zusammen zu arbeiten und die Ergebnisse des Projektes zu präsentieren. Der Schwerpunkt des Projektes ist nicht auf die Sprachkompetenz ausgerichtet, sondern auf die interkulturelle Erfahrung. Diese kann als eine Basiskompetenz angesehen werden, die jedes Kind und jeder Erwachsener für ein selbstbestimmtes Leben sowie für ein friedliches Miteinander benötigt. Am Mittwoch den 03.05.2017 haben wir nach der Schule den Zug genommen, um nach Brixen zu fahren. Die Gruppe mit 11 Schülern und 2 Pädagogen musste nicht nur die Koffer mitschleppen, sondern auch die Plakate, Bilder, die gebastelten Sachen, Marmeladengläser (in einer der Etappen haben wir nämlich Marmelade für unsere Gastgeber gemacht) und alle Materialen für unsere Präsentationen. Die Fahrt ist sehr angenehm gewesen, denn wir haben gegessen, gelesen, gespielt… und einige von den Kindern haben viel geratscht. Nach unserer Ankunft in der Jugendherberge Kassianeum haben wir ein leckeres Abendessen gehabt und sind im Anschluss noch eine Stunde gemeinsam durch die schöne Altstadt gelaufen und haben uns danach schlafen gelegt.
Am Donnerstag nach einem leckeren Frühstück haben wir uns auf den Weg zu unserer Partnerschule gemacht. Die Kinder waren zwar aufgeregt aber auch auf die Partnerkinder sehr neugierig. Das Treffen ist sehr schön und die Kennenlernen-Momente sehr interessant gewesen. Die Hemmungen, die alle Kinder am Anfang gehabt haben sind dann aber innerhalb von einer Stunde verschwunden.
Der Vormittag ist strukturiert verlaufen und ist sehr schön gewesen. Wir haben die Schule kurz besichtigt und im Anschluss haben die jeweiligen Paare und kleine Gruppen beider Schulen die eigenen Plakate, Referate, Gedichte sowie Theaterszenen vorgestellt. Bei den Italienern ist Italienisch im Focus gewesen; bei den deutschen Kindern ist Deutsch die eigene Stärke gewesen. In der Pause haben alle zusammen gespielt und Spaß gehabt. Beim Fußballspielen hat die Sprache ohnehin keine Rolle gespielt. Besonders schön ist auch der Empfang um 11:00 Uhr im Rathaus gewesen: die Schüler aus Unterschleissheim sind von dem 2. Bürgermeister empfangen worden. Herr Dr. Claudio del Piero hat sich viel Zeit für die Kinder genommen und eine nette und kinderfreundliche Präsentation über Brixen gemacht, indem er alles in beiden Sprachen erzählte. In der Mittagspause sind wir Gäste in der Mensa gewesen. Es hat den Gastgeberkindern sehr gefallen uns alles zu zeigen und mit uns zusammen zu essen.
Am Nachmittag waren alle entspannt: alle Aufgaben hatten am Vormittag stattgefunden und waren somit erledigt, sodass die Zeit am Nachmittag ausschließlich für gemeinsame Spiele vorgesehen war. Besonders gelungen war außerdem die Pause am Nachmittag, wo wir unsere Marmelade mit den Gastgebern genießen konnten. Vor dem Abendessen gab es dann auch noch Zeit für den Spielplatz. Vor der Bettruhe haben wir in dem Saal ein wenig Musik gemacht und dazu getanzt.
Am Freitag war schon die Heimfahrt. Nach dem Frühstück hatten wir noch kurz Zeit für einen kleinen Spaziergang zur Eisdiele: Voraussetzung für alle war, das Eis auf Italienisch zu bestellen. Gegen 10:30 Uhr sind wir gemütlich zum Bahnhof gegangen und haben den Zug nach München genommen.
Alles in Allem war es schöne Erfahrung, während der die Kinder Spaß gehabt und viel dabei gelernt haben. Das Thema Merenda verbindet uns kulturübergreifend. Wir alle essen zwischendurch etwas und die bei dieser Reise gemachte Erfahrung hat uns auch die Gelegenheit gegeben, die Besonderheiten bzw. die Essgewohnheiten in Italien und Deutschland zu entdecken und zu vergleichen. Pädagogisch gesehen ist die Erfahrung sicher sehr bereichernd und wertvoll gewesen und wie M. Montessori erkannt hat, sind es ausgerechnet die besonderen Erfahrungen, die die Persönlichkeit des Kindes prägen.
Antonella Kisselat Waltraud Roming-Wörrlein