Unserer Tochter Emma bereiteten die Übertrittsvorbereitungen in der 4. Klasse starken Stress. Ihr Potenzial konnte sie bei den anstehenden Schulaufgaben daher kaum ausschöpfen. Relativ schlechte Noten und dadurch steigender Druck verringerten ihr ohnehin nur schwach ausgeprägtes Selbstbewusstsein und ihre Motivation zu lernen. In der 5. Klasse hatte sie zunächst einen guten Start – der Druck der 4.Klasse fiel ab, sie freute sich über die neue Schule. Doch im Regelschulsystem mit regelmäßigen Prüfungen verspürte sie jedoch bald wieder hohen Notendruck. Ihre Stärken konnten kaum gefördert werden und in der großen Klassengemeinschaft gab es immer wieder soziale Probleme. Hierdurch verringerte sich Emmas Motivation zunächst schleichend; im zweiten Halbjahr wurden Ihre Noten deutlich schlechter.

Zur 6. Klasse wechselte Emma dann auf die Montessori-Schule Clara Grunwald in Unterschleißheim. Sie kam in eine jahrgangsgemischte Klasse (5. – 7. Klasse) mit nur 20 Schülern, die von 2 Pädagogen geleitet wurde. Die kleinere Klassengemeinschaft und intensivere Betreuung der Kinder durch Montessori-Pädagogen halfen Emma, Lernen ohne negativen Stress zu erleben. In geleiteter Still- und Freiarbeit lernen die Kinder, sich selbst besser zu organisieren, mit anderen Kindern zielorientiert zusammenzuarbeiten sowie sich gegenseitig zu unterstützen und zu respektieren.

Emma fand recht schnell Anschluß an den Unterricht und die Klassengemeinschaft.

Mittlerweile lernt sie gerne und bereitet sich regelmäßig auf den Unterricht vor. Ihr Selbstvertrauen ist durch die empathische Förderung der Montessori-Pädagogen und durch das durchlässige Schulsystem mit der Anleitung zum „Selbstlernen“ mit Montessori-Materialien deutlich gewachsen.

Als unser Sohn in die Regelschule kam, war er voller Vorfreude und Begeisterung! Aber bald wurden ihm seine zweisprachige Erziehung und Lustlosigkeit beim Malen bzw. seine feinmotorischen Defizite zum Verhängnis. Seine spielerische und positive Art wurde immer problematischer, weil er sich eingeengt fühlte und sein Hausaufgaben selten in Hort fertigstellen konnte. Sowohl wir als Familie, insbesondere aber unser Sohn, der immer weniger Lust auf die Schule und die Hausaufgaben hatte, haben gelitten. Als er in der 3. Klasse Ticks entwickelt hatte, und  seine Lehrerin sagte, dass er seine Leistung nicht bringt, haben wir aktiv nach einer Alternative  gesucht.

Wir haben uns schnell in der Montessori Schule Clara Grunwald in Unterschleissheim verstanden und wohl gefühlt. Unser Sohn war von den Materialien und der selbstständigen Art zu Lernen begeistert, weil er das Gefühl hatte, dass er spielen dürfte.  Der Wechsel hat sich für ihn wirklich gelohnt. Er geht gerne zur Schule und kann seine Leistung jetzt bringen

Im Alter von 3 Jahren entdeckten wir, dass irgendetwas medizinisch mit unserem Sohn nicht stimmte. Aber bis die Ursache entdeckt wurde, verging viel Zeit. Er bekam Unterstützung durch Frühförderung, musste sich einer Operation und vielen Therapien unterziehen, und besuchte letztendlich einen heilpädagögischen Kindergarten. Weil er bis zum Alter von 5 Jahren wenig gesprochen hatte, war sein Wortschatz sehr limitiert, was zur Folge hatte, dass er sozial hängen geblieben und sehr unsicher war.  Wir haben uns deswegen entschieden, ihn ein Jahr später zur Schule zu schicken. In diesem Jahr hat er nicht nur Zeit gehabt aufzuholen, sondern er hat auch selbstständig lesen gelernt und eigenständig einfache Mathematik Aufgaben gelöst.

Weil er schon Lesen konnte, suchten wir eine Schule, die die Kinder individuell fördert und haben uns klar für Montessori Schule Clara Grunwald in Unterschleissheim entschieden.  Unser Sohn kam sehr schnell mit dem System zurecht, und konnte in seinem Tempo lernen. Das bedeutet, dass er zum Teil auf dem   Niveau der 1. Klasse und zum Teil auf dem Niveau der 2. Klasse gearbeitet hat, was durch das Prinzip der gemischten Jahrgangsstufen an der Montessori Schule sehr einfach ermöglicht wird. Unser Sohn ist ein kluger Kerl und hat mittlerweile soweit aufgeholt, dass er eine Klasse überspringen konnte.  Für uns war es schön zu sehen, wie er sich in der Monte entfalten konnte. Er hat sehr viel Spaß in der Schule (seine Worte!), hat sozial definitiv aufgeholt und hat viele tolle Freunde gewonnen!

Wir haben unsere Tochter 2015 zur 4. Klasse an der Montessori Schule Clara Grundwald angemeldet. Ich hatte durchaus Vorbehalte, wegen des langen Anfahrtsweges und weil die Schule klein ist und dadurch weniger Möglichkeiten hat. Auch Elternarbeitsstunden mussten nun abgeleistet werden. Zuvor war unsere Tochter auf eine staatliche Grundschule gegangen und hatte großes Pech mit der Lehrerin gehabt (großer psychischer Druck seitens der Lehrerin trotz guter Noten). In Unterschleißheim wurde sie sowohl von der Lehrerschaft als auch von den Kindern sehr herzlich aufgenommen, was sie sehr schnell die schlechten Erfahrungen der bisherigen Grundschulzeit vergessen ließ. Mit dem Montessori-Lernsystem kam sie sehr gut zurecht und keine Hausaufgaben zu haben war natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt. Mit zwei Lehrerinnen pro Klasse ist natürlich auch der Stresslevel für alle Beteiligten auch ein ganz anderer. Damals war es üblich und von der Schule auch ausdrücklich gewünscht, dass die Grundschuleltern ab und zu im Unterricht hospitierten. Man saß als stiller Zuschauer hinten in der Klasse. Ich war davon ausgegangen, dass der Montessori-Unterricht eher turbulent ablief, da die Kinder größtenteils selbstbestimmt lernten und auch ihren Platz verlassen durften, um die Montessori-Materialien zu benutzen. Dafür nehmen sie dann gerne auf dem Teppich am Boden Platz. Allerdings war das Gegenteil der Fall. Es wurde dafür gesorgt und die Kinder waren auch daran gewöhnt, dass es ruhig zuging. Es wurde nur geflüstert, so dass alle konzentriert arbeiten konnten. Einige saßen auch nur da und schauten eine Weile in die Luft – auch das war kein Problem. Hier möchte ich mit einem weiteren Vorurteil aufräumen: Auch an der Montessori-Schule wird der ganz normale bayerische Lehrplan gelehrt, allerdings nach einem anderen Prinzip. Es gibt ein gewisses Wochenpensum, das die Kinder bearbeiten müssen. Dafür wird ein Thema in der gesamten Klasse eingeführt und danach bekommt jeder sein Lernmaterial, das er bearbeiten muss. Schüler, die schnell fertig sind, dürfen im Stoff auch vorarbeiten.

Damals startete der Englisch- und Italienisch-Unterricht bereits sehr früh an der Monte USH, weshalb unsere Tochter etwas Nachholbedarf hatte. Dank des Engagements der Lehrerin war das aber überhaupt kein Problem. Wir waren also direkt von der Schule überzeugt, die Negativpunkte waren der lange Anfahrtsweg (mit 9 Jahren schon alleine S-Bahn fahren…) und dass die neu gewonnenen Freunde leider in ganz München und den umgebenden Landkreisen verstreut waren, wodurch ein Treffen am Nachmittag leider schwierig/mit Aufwand möglich war. Was mich auch gestört hat war, dass die Organisation der Schule etwas provisorisch wirkte. Sehr viele Angelegenheiten müssen eben von den Eltern geregelt/übernommen werden, die eben keine Profis sind (vom Schneeschippen im Winter, über die Homepage bis hin zur Planung des Schul-Neubaus). In den ersten Jahren gab es im Hintergrund auch einige Schwierigkeiten, da der halbe Vorstand und dann auch die Schulleitung zurücktraten, auch die Finanzierung schien ungewiss, was uns stark verunsichert hat. Damals verließen einige Schüler und auch Lehrer die Schule. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass sich glücklicherweise alles gut entwickelt hat. Die neue Schulleitung funktioniert wunderbar, auch der Vorstand. Die Schule soll mittelfristig einen neuen Standort bekommen, ein Neubau ist geplant.

Zum Übertritt in die 5. Klasse war für uns klar, dass unsere Tochter an der Schule bleiben würde. So blieb uns auch jeglicher Übertrittsstress erspart. Sollte man auf eine Realschule oder ein Gymnasium wechseln wollen, wird man von den Lehrern gezielt darauf vorbereitet.
Die neue Klassenlehrerin war nicht nur sehr sympathisch, sondern auch sehr engagiert. Sie förderte, aber forderte die Kinder auch. Durch entsprechende Bemühungen seitens der Kinder konnte man sich vom Leistungsniveau Mittelschule bis zum Leistungsniveau Gymnasium „hocharbeiten“. Man muss dazu sagen, dass die Monte USH offiziell eine Mittelschule ist, die spätestens nach der 10. Klasse mit dem Erwerb des Mittleren Schulabschlusses (MSA) endet (in der 9. ist der Quali ein Muss). Danach führt der Besuch einer Montessori Oberschule zum Abitur, wenn gewünscht. Das war uns im Vorhinein nicht ganz so bewusst. In der 5. Und 6. Klasse konnte man noch durchaus unterschiedliche

Leistungsstände verfolgen (Mitter-/Realschule/Gymnasium). Ab der 7. machte das dann laut Lehrerin keinen Sinn mehr, da man sich auf den Quali in der 9. vorbereiten musste und die verschiedenen Schulrichtungen unterschiedliche Lehrpläne haben. In der Mittel- und Oberstufe haben die Kinder an dieser Schule ein gewisses Wochen-Lernpensum, das sie eigenverantwortlich absolvieren müssen. Sollte die Selbstdisziplin während der Schulzeit nicht ausreichen um alles zu bearbeiten, dann muss zu Hause nachgearbeitet werden. Bei uns war es so, dass unser Kind in der 5. Klasse noch Probleme hatte, die Disziplin aufzubieten und es war etwas zäh, sie dann daheim zu motivieren. Allerdings merkte sie schnell, dass es besser ist, sich in der Schule anzustrengen und dann seine Ruhe zu haben. Bis auf ein bisschen Vokabellernen oder Italienisch-Hausaufgaben ab und zu, musste sie zu Hause dann nichts mehr machen. Wir Eltern mussten uns bis zum MSA wirklich um nichts kümmern, was das Lernen betrifft – was für ein Traum! Nebenbei sei bemerkt, dass die Monte auch die einzige Schule war (wir haben 3 Kinder auf 3 verschiedenen Schulen), die beim Homeschooling im Corona-Lockdown von Anfang an gut „normal“ weiterunterrichten konnte, da die Kinder daran gewohnt waren, ihre Aufgaben selbständig und selbstorganisiert zu erledigen. Auch die technische Seite mit regelmäßigen Videokonferenzen hat sehr gut geklappt, die Lehrer haben sich gekümmert.

Es wird hier sehr individuell auf die Kinder eingegangen, auf ihre Stärken und Schwächen. Das ist natürlich bei zwei Lehrern pro Klasse automatisch leichter möglich, noch dazu an einer eher kleinen Schule, wo kein Massenbetrieb herrscht. So gab es in der Grundschulklasse unserer Tochter einen blinden Jungen, der selbstverständlich und ohne viel Aufhebens integriert wurde. Materialien wurden für ihn angepasst, die Lehrerin hatte sich die Blindenschrift angeeignet. Das war sehr schön zu sehen! Allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass es überdurchschnittlich viele Kinder mit Defiziten an der Schule gab (ADHS, Legasthenie, etc.), besonders in den weiterführenden Klassen. Das führt doch zu einem gewissen Ungleichgewicht. Meiner Meinung nach ist die persönliche Förderung jedoch weitaus nicht die einzige Stärke dieser Schule! Der größte, meist etwas verkannte Schatz ist aus meiner Sicht die Vermittlung der Fremdsprachen (Englisch, Italienisch). Hier lernt man nicht nur schnödes Schulenglisch, hier sind sehr engagierte Muttersprachler am Werk, was einen deutlichen Unterschied macht! So wird das Kind in Englisch nicht nur gute Grammatikkenntnisse erwerben, sondern bei der sehr sympathischen Lehrerin auch den korrekten Sprachgebrauch und Einsichten in die anglophone Lebenswelt aus erster Hand gewinnen. Auch Italienisch wird bereits in der Grundschule eingeführt, auf spielerische Art und Weise. Für nicht sprachbegabte Kinder ist es möglich, Italienisch auch abzuwählen. Jedoch lohnt sich diese zusätzliche Anstrengung! Die Italienisch-Lehrerin motiviert die Kinder sehr und fördert den Austausch mit Italien. Es gibt Brieffreundschaften mit italienischen Schulen und Schüleraustausche. Durch die persönlichen Kontakte vermittelt die Lehrerin Praktikumsstellen in italienischen Unternehmen in München oder für höhere Klassen auf Wunsch sogar in Italien selber. Sie bereitet die Kinder Schritt für Schritt auf die (externen) PLIDA-Prüfungen bis zum Niveau B1 vor. Diese Prüfungen werden aufgrund des Engagements der Lehrerin sogar meistens an der Schule direkt vorgenommen. Mit B1 ist man bereits auf dem Niveau, das man zum Nachweis der Fremdsprachenkenntnisse für die allgemeine Hochschulreife benötigt, so dass keine weitere Fremdsprache neu erworben werden muss, falls man den Weg zum Abitur einschlagen möchte. Auf der MOS/FOS/… muss dann lediglich eine Ergänzungsprüfung abgelegt werden, die quasi eine Wiederholung der der bereits abgelegten B1-Prüfung darstellt.

Ab der 5. Klasse muss jedes Jahr ein Praktikum gemacht werden, sei es beim Bäcker, in der Bank – man kann alles ausprobieren. Dafür erhält man jedes Mal von der Praktikumsstelle einen Bewertungsbogen und hat so am Ende der Schullaufbahn bereits einige Referenzen, die man bei einer späteren Jobbewerbung vorweisen kann. Dazu muss jedes Mal eine Präsentation vor der Klasse gehalten werden, wozu auch immer die Eltern eingeladen sind. Für die Kinder ist das eine riesen Aufregung, aber auch eine große Erfahrung, für die Eltern durchaus auch sehr interessant!

Was Lernzielkontrollen betrifft, so geht die Monte einen gesonderten Weg. Es werden keine Proben/Schulaufgaben geschrieben, keine Noten verteilt. So entsteht auch kein negativer Lernstress. Allerdings finden durchaus Lernzielkontrollen statt. Diese sind jedoch angekündigt. Ziel ist nicht, wie in den Regelschulen, irgendeine Note zu generieren, die dann im Zeugnis steht, sondern vielmehr zu testen, ob die Kinder das Lernziel auch erreicht haben, also ob sie den Stoff beherrschen. Es wird keine Note vergeben, sondern eine Prozentzahl. Der Schüler muss die Prüfung wiederholen, falls das Niveau noch zu niedrig ist.

In der 9. Klasse wurde dann sehr gezielt auf die Quali-Prüfungen hingearbeitet. Diese müssen extern an der Mittelschule in Unterschleißheim abgelegt werden. Es bestehen enge und gute Kontakte zwischen Monte und Mittelschule, so dass die Monte-Schüler dort bei den Prüfungen freundlich aufgenommen werden und keinen großen Nachteil haben. Schon Monate vor den Prüfungen ist an der Monte der Stoff bereits vermittelt und es werden nur noch Probe-Qualis geschrieben und besprochen. Man muss also keine Sorge haben, dass die Jugendlichen nicht ausreichend an Prüfungen gewöhnt sind. Wie viele andere ihrer Mitschüler hat unsere Tochter die Prüfungen mit sehr gutem Erfolg abgelegt. Bei den MSA-Prüfungen, die ebenfalls an der Mittelschule Ush abgelegt werden, war es ähnlich.

Mir fällt auf, dass dieser Erfahrungsbericht sehr positiv ausgefallen ist, was auch meinem Gesamteindruck entspricht. Aber natürlich gibt es auch negative Punkte:

– Unsere Tochter hat leider einen Jahrgang erwischt, in dem von Anfang an Mädchen unterrepräsentiert waren. Es gab zwar einige Neuzugänge, aber eben auch Abgänge und so waren am Schluss von den sowieso nur wenigen Kindern bzw. Jugendlichen nur noch insgesamt 2 Mädchen übrig. Im Jugendalter sahen wir das für ihre Entwicklung sehr einschränkend und zunehmend kritisch. Diese Konstellation war für unsere Tochter nicht leicht.

– Auch diese Schullaufbahn kann zum Abitur führen, er ist jedoch nicht akademisch. Wer das Abitur anstrebt, muss doch einige Hürden nehmen: externe Quali-Prüfung in der 9., externe MSA-Prüfung in der 10., dann Wechsel auf die Montessori Oberschule (MOS) oder eine FOS, wo dann die Fachhochschulreife abgelegt werden muss und dann in der 13. noch die allgemeine Hochschulreife (wofür noch Fremdsprachenkenntnisse auf B1-Niveau nachgewiesen werden müssen).

Ich kann diese Schule auf alle Fälle empfehlen ☺

Herzlichen Dank an alle Lehrkräfte und die Schulleitung für die menschliche Zuwendung und Geduld, fachlich fundierte Bildung und die tolle Zeit!