Eines steht jetzt schon fest: Die Nachricht vom 10. Geburtstag der Montessori-Schule Clara Grunwald wird sich weit über die Stadt hinaus verbreiten – wie weit genau, hängt vom Wetter ab. Beim Jubiläumsfest haben die Kinder jedenfalls Dutzende von Ballons mit Karten auf den Weg geschickt, und jetzt warten sie gespannt darauf, von wo sie Antworten auf ihre „Luftpost“ bekommen. Gefeiert wurde natürlich auch und vor allem am Boden: zum Beispiel mit mitreißenden Schüler-Vorführungen, bunten Fabelwesen des Zebra-Stelzentheaters und faszinierenden Shows des Ballonkünstlers Tobi van Deisner, der in seinem Fach Europameistertitel und Weltrekorde vorweisen kann. Die Bühne stand inmitten eines kleinen Jahrmarkts mit Buden, an denen die Besucher bei strahlendem Sonnenschein etwa Nägel schlagen oder auch Buttons basteln konnten.
Sichtlich beeindruckt zeigte sich da auch Bürgermeister Rolf Zeitler, der freilich auch die Besonderheiten der Schule im alltäglichen Unterrichtsbetrieb hervorhob. Er verwies auf das „alternative pädagogische Konzept“ nach den Prinzipien von Maria Montessori und betonte, dass die Schule eine Bereicherung des Angebots in der Stadt darstelle und „fester Bestandteil im Unterschleißheimer Schulleben“ geworden sei. Auch wenn jetzt ein „respektables Jubiläum“ gefeiert werde, so Zeitler weiter, sei der Blick schon auch auf die Zukunft gerichtet: Im laufenden Schuljahr gibt es erstmals eine fünfte Klasse, die einstige Grundschule wird sukzessive als weiterführende Schule ausgebaut – und in Unterschleißheim werde ein weiteres Mal Neuland betreten, freute sich der Rathauschef.
An die „Geburtswehen“ bei der Gründung vor zehn Jahren erinnerte Tina Kornherr in ihrer Ansprache. Die heutige Schulleiterin hatte sich bereits als Mutter in der Elterninitiative engagiert, die den Trägerverein ins Leben gerufen hatte. Erst zehn Tage vor dem offiziellen Schulbeginn lag dem Verein seinerzeit die Genehmigung der Regierung von Oberbayern vor. Es blieb gerade noch genug Zeit, um aus einer ehemaligen Schreinerei an der Siedlerstraße eine Mini-Schule mit nur einem Klassenzimmer zu machen. 19 Erst- bis Drittklässler wurden dort zunächst unterrichtet.
Schnell sollten es mehr werden, der Platz reichte bald nicht mehr aus, und 2004 erfolgte der Umzug: Durch erneute umfangreiche Eigenleistungen der Eltern war eine landwirtschaftliche Halle an der Ganghoferstraße in ein Schulgebäude verwandelt worden. Aktuell sind dort vier Klassen mit rund 70 Kindern untergebracht, im Herbst kommt eine weitere hinzu, und die noch neue Mittelstufe wächst bereits wieder. Aber auch das wird noch lange nicht das Ende der Entwicklung sein, wie Kornherr andeutete: Auch die nächsten zehn Jahren würden „ganz spannend“, versprach sie.