claragrunwaldClara Grunwald

Warum Clara-Grunwald-Schule?

Wer kennt sie nicht, die italienische Ärztin Maria Montessori, die es als einzige pädagogisch aktive Frau geschafft hat ein Werk zu erarbeiten, das weltweit bekannt ist. Aber wer kennt schon Clara Grunwald? Sie stand ganz im Schatten Maria Montessoris, wie einige andere Montessorianerinnen. Doch wäre Clara Grunwald nicht gewesen, hätte sich die Montessori-Pädagogik in Deutschland sicherlich nicht so schnell verbreitet und verfestigt. Sie war die erfolgreichste Montessori-Pädagogin der 20er Jahre.

Clara Grunwald (1877 – 1943)

arbeitete seit 1896 als Lehrerin in Berlin und setzte sich bereits damals für die Anerkennung der Eigenrechte des Kindes auf sein Leben ein und wandte sich gegen jeglichen Drill und gegen die Form der Zensurengebung. Erst 1912 lernte sie die Montessori-Pädagogik kennen, setzte sich fortan unermüdlich für diese Pädagogik ein und unterrichtetete nach Ihren Prinzipien. Noch vor dem ersten Weltkrieg gelang es ihr, in den von Ihr unterrichteten Schulklassen in den ersten Jahren auf Noten zu verzichten.

Clara Grunwald verbreitete in Foren und Konferenzen die Montessori-Pädagogik, veröffentlichte zahlreiche Artikel, organisierte und führte Ausbildungskurse für Lehrerinnen und Erzieherinnen durch. Sie war entscheidend an der Gründung von Montessori-Schulen und Kinderhäusern beteiligt und war im „Bund Entschiedener Schulreformer“ aktiv. Daran dass sich Berlin nach dem ersten Weltkrieg zu einem Zentrum der Montessori-Pädagogik im deutschsprachigen Raum entwickelte, hatte sie großen Anteil. Auf Ihre Anregung hin wurde das „Montessori-Komitee“ gegründet, das 1925 in die „Deutsche Montessori-Gesellschaft“ umgewandelt wurde. Clara Grunwald war Vorsitzende dieses Vereins. Als Jüdin wurde sie 1933 entlassen und die Montessori-Pädagogik verboten.

Clara Grunwald gab jedoch nicht auf und unterrichtete in ihrer kleinen Wohnung weiter. Sie half jüdischen Mitbürgern und behielt jüdische Kinder längere Zeit bei sich, bis deren rettenden Papiere aus dem Ausland ankamen. Auch im jüdischen Umschulungslager Neuendorf bei Fürstenwalde unterrichtete Clara Grunwald heimlich die Kinder, die mit ihren Eltern dort lebten. Sie wurde mit den anderen Bewohnern des Lagers deportiert und 1943 ermordet.

Sie hat spektakuläres geleistet ohne spektakulär zu sein. Deshalb wollen wir ihr posthum die ihr zukommende Anerkennung zollen und unsere Schule nach Ihr benennen.