Jahrgangsübergreifender Unterricht
An unserer Schule sind die „Klassen“ altersgemischte Gruppen, in denen die Kinder leben und lernen – schließlich sind sie in der Gesellschaft ständig mit heterogenen Gruppen konfrontiert. Die Altersmischung ermöglicht vielschichtigere Lernprozesse. Jüngere Schüler lassen sich von älteren gerne belehren und inspirieren, sie stehen sich im Fühlen, Denken, Sprechen und in ihrer Vorstellungsweise näher als Erwachsene. Ältere Schüler werden zu „Lehrenden“. Sie sind so gefordert, ihr eigenes Wissen zu analysieren und umzustrukturieren, um es vermitteln zu können. Sie gehören als Tutoren und Vorbilder zum Schulalltag. In altersgemischten Gruppen finden Kinder auch leichter einen Weg, soziale Konflikte selbst zu lösen, ohne Hilfe der Erwachsenen. Die Kooperation der Kinder untereinander schafft Räume für soziale Verhaltensweisen wie Toleranz, Respekt für die Arbeit anderer, Rücksichtnahme, Harmonie und Disziplin.
Wie funktioniert jahrgangsübergreifender Unterricht?
An unserer Schule arbeiten die Kinder in jahrgangsübergreifenden Klassen. Die Klassenzusammensetzung verändert sich je nach Altersprofil der Kinder. So stellen wir sicher, dass wir den Bedürfnissen aller optimal gerecht werden.
Aktuell haben wir an der Grundschule eine Klasse mit Kindern der Jahrgangstufen 1-4 und eine mit den Jahrgangstufen 2-3. In der weiterführenden Schule gibt es derzeit Klassen mit folgenden Jahrgangsstufenmischungen 5-6, 5-7, 7-8 und 9-10.
Durch das Zusammenleben entsteht ein natürliches soziales Umfeld, das einer Fixierung von Rollen entgegenwirkt. Die jüngeren Schüler lassen sich gerne etwas von den älteren Schülern in der Gruppe erklären, beobachten sie und lernen bereits weiterführende Materialien und Arbeitsweisen kennen. Die älteren Schüler intensivieren ihr Wissen, indem sie jüngeren etwas erklären. Sie ordnen und strukturieren Inhalte neu; Unklarheiten beim Erklären zwingen sie dazu, die Sachverhalte neu zu überdenken und zu klären. So lernen die Schüler auch miteinander und entwickeln eine hohe soziale Kompetenz. Konkurrenzverhalten wird abgebaut und die Schüler entwickeln Verantwortungsgefühl füreinander.